Die österreichische Kolonialpolitik war vergleichsweise kurzlebig und weniger bedeutend als die anderer europäischer Mächte. Das Habsburgerreich, das später zu Österreich wurde, startete seine kolonialen Bemühungen im 16. Jahrhundert.
Im Jahr 1775 gründete Kaiserin Maria Theresia die Österreichisch-Indische Handelskompanie, um österreichische Handelsinteressen in Asien zu fördern. Die Kompanie eröffnete Handelsniederlassungen in Asien, darunter Batavia (das heutige Jakarta) und Canton (das heutige Guangzhou). Doch die Kompanie hatte mit vielen Herausforderungen zu kämpfen und konnte sich nicht nachhaltig etablieren. 1785 wurde die Kompanie letztendlich aufgelöst.
Ein weiteres koloniales Unternehmen Österreichs fand im 19. Jahrhundert statt, als das Habsburgerreich Gebiete in Afrika und der Karibik erwarb. Im Jahr 1869 erwarb Österreich die Bucht von Amapá in Brasilien, doch dieses Gebiet wurde bereits 1902 wieder verkauft. Ebenfalls im Jahr 1869 gründete Österreich die Austro-Hungarian West India Company und erwarb Gebiete in der Karibik, einschließlich der Inseln St. Thomas und St. John (heute Teil der Amerikanischen Jungferninseln der USA). Allerdings wurden diese Gebiete schon 1917 im Zuge des Ersten Weltkriegs von den Vereinigten Staaten besetzt.
Generell kann gesagt werden, dass die österreichische Kolonialpolitik im Vergleich zu anderen europäischen Mächten weniger erfolgreich war. Österreich konzentrierte sich in erster Linie auf den Handel und die wirtschaftlichen Interessen in Übersee, anstatt eine langfristige politische Herrschaft oder Kolonialbesitzungen zu etablieren.
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